MEISTER LKW und Fuhrparkleiter J.Aust
Interview mit Joachim Aust, Fuhrparkleiter 

„Wer vorausschauend fährt, handelt nachhaltig.“

Herr Aust, seit 20 Jahren leiten Sie den Fuhrpark der MEISTERWERKE. Wie nachhaltig hat sich in dieser Zeit die Transportlogistik im Unternehmen entwickelt?

Im Vergleich zum Jahr 2001 haben wir deutliche Fortschritte gemacht. Dies gilt sowohl für die Planung und Vorbereitung als auch für die Transporte selbst. Dank moderner Routenplanungssoftware und komplexer Fahrerassistenzsysteme können wir Touren effizienter und damit umweltschonender durchführen als noch vor einigen Jahren. Dabei haben wir nicht nur die technischen Möglichkeiten im Blick, sondern immer auch den Menschen, der diese Arbeiten ausführt.

Den Menschen im Blick: Was bedeutet das konkret?

In der Logistik wird der Nachhaltigkeitsaspekt häufig auf die Themen Kraftstoffsparen und Emissionsminderung reduziert. Dabei bietet auch eine vorausschauende Fahrweise zahlreiche Mehrwerte. Aus diesem Grund schulen wir unsere Fahrer mehrmals im Jahr im Rahmen von eigenen und gewerblich vorgegebenen ECO-Schulungen. Hier erhalten sie Tipps zu den Themen Ladungssicherheit, digitaler Tacho, Gefahrgütertransporte und aktuelle Rechtsvorschriften, aber auch dazu, wie sie ihr Fahrzeug vorausschauend und damit wirtschaftlicher im Verkehr bewegen können.

Wie lassen sich diese Fortschritte evaluieren?

Über das von Mercedes entwickelte und vertriebene Digitaltool „Fleetboard Cockpit“ werden alle relevanten Fahr- und Verbrauchsdaten der Fahrzeuge erfasst und individuell ausgewertet. Die Fahrer sehen anhand ihrer Bewertung, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt und wie sinnvoll vorausschauendes Fahren ist. Wie hilfreich diese Unterstützung ist, dokumentiert das anonymisierte Ranking aller teilnehmenden Unternehmen: Hier befinden sich die MEISTERWERKE-Fahrer mit einer durchschnittlichen Bewertung von 9,28 von 10 möglichen Punkten unter den besten Teams.

Wo liegen in dem Bereich Transport und Logistik noch die größten Nachhaltigkeits­potenziale?

Aufgrund mangelnder Alternativen werden wir im Versand mittelfristig weiter auf Straßentransporte setzen müssen. Dennoch gibt es auch hier Möglichkeiten, nachhaltiger zu agieren. Unter anderem wollen wir das „Fleetboard Cockpit“, das wir schon bei über 50 Prozent unserer Fahrzeuge im Einsatz haben, nach und nach auch in den übrigen Lkw installieren. Gleichzeitig beobachten wir sehr genau die Fortschritte im Bereich der E-Mobilität. Allerdings beschränken sich die Einsatzmöglichkeiten bisher auf den Bereich der Intralogistik. Hier ist es unser Ziel, die Fahrzeuge, deren Hebekraft bei mehr als vier Tonnen liegt, nach und nach auszutauschen.

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